Landesnatur:
Die Bundesrepublik Deutschland hat Anteil an 4 Naturräumen: Norddeutsches Tiefland, Mittelgebirgsschwelle, Alpenvorland und Alpen.
Das Norddeutsche Tiefland umfasst die Marschen und die Geest. Mit weiten Buchten (Niederrheinisches Tiefland, Münsterland, Leipziger Tieflandsbucht) greift es in den Niederungen von Rhein, Ems und Weser tief in die Mittelgebirgsschwelle ein, deren Nordfuß mächtige Lößaufwehungen (Bördenzone) besitzt. An die Ostseeküste schließt das Jungmoränengebiet des Baltischen Höhenrückens an mit zahlreichen Seen (Mecklenburgische Seenplatte). Nach Süden Übergang in das Altmoränenland mit Niederungen, Urstromtälern und Hochflächen. Der südliche Landrücken mit dem Erdmoränenzug des Fläming begrenzt diesen Raum.
Die Mittelgebirge zerfallen in eine Vielzahl kleiner Landschaftseinheiten. Einen zusammenhängenden Gebirgskörper bildet das beiderseits des Mittelrheins gelegene Rheinische Schiefergebirge. Ihm gliedern sich im Osten das Hessische, das Weser- und das Leinebergland sowie der Harz, der Thüringer Wald und das Fichtelgebirge an. Die östliche Gebirgsumrandung der Bundesrepublik Deutschland reicht vom Elstergebirge über das Erzgebirge mit dem Fichtelberg (1.214 m) bis zum Elbsandsteingebirge mit dem Durchbruchstal der Elbe, im S bis zum Böhmerwald mit dem Oberpfälzer und Bayerischen Wald. Von den östlichen Randhöhen des Oberrheingrabens (Spessart, Odenwald, Schwarzwald) erstreckt sich eine Schichtstufenlandschaft bis hin zur Donau und zum Bayerischen Wald im Osten. Jenseits des Rheins findet sie ihre Fortsetzung im Pfälzer Wald.
Zwischen der Schwäbischen Alb, dem Bayerischen Wald und den Nördlichen Kalkalpen, mit der Zugspitze (2.962 m) als höchstem Berg der Bundesrepublik Deutschland, erstreckt sich der westliche Teil des Alpenvorlandes.
Donau, Rhein, Weser und Elbe mit ihren Nebenflüssen entwässern die Bundesrepublik Deutschland. Das Klima ist feucht-gemäßigt, wobei der Westen des Landes stärkeren ozeanischen Einflüssen unterliegt, der mitteldeutsche Raum hingegen bereits kontinentale Züge aufweist. Niederschläge fallen zu allen Jahreszeiten. Das Temperaturmaximum liegt im Juli, das Minimum im Januar.
Die Bundesrepublik Deutschland liegt in der Zone der sommergrünen Laubwälder. Im Norden herrschen Eichen-Birkenwälder vor. Von Menschen zerstörte Waldgebiete werden heute vor allem von Nutzland und Heide eingenommen (Lüneburger Heide). Die Waldgebiete der Mittelgebirge sind mit Mischwäldern und reinen Laub- und Nadelwaldbeständen bestockt. Die Mischwälder setzen sich in den Nördlichen Kalkalpen fort mit Buche, Bergahorn und Fichte, die bis zur natürlichen Waldgrenze bei etwa 1.800 m immer stärker in den Vordergrund tritt. Über 1.800 m folgen Krummholzgürtel, Zwergstrauchstufe und alpine Matten.
N A T U R & U M W E L T
Vögel des Glücks
Eine Gruppe von Kranichen rastet in der Nähe von Saal in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Flug in den Süden. In den letzten Tagen wurden in der Region auf Grund des relativ warmen Herbstes noch 500 der "Vögel des Glücks" gezählt. Normalerweise ziehen die Kraniche bereits Anfang November in ihre Winterquartiere. Insgesamt rasteten in diesem Jahr etwa 40.000 Kraniche im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, was von Experten als Jahrhundert-Ereignis angesehen wird.
Moselland
Das Moselland, im Bundesland Rheinland-Pfalz gelegen, ist eines der ältesten Weinanbaugebiete Deutschlands. Dies erwiesen die Grabbeigaben des "Winzergrabs" in Kobern. Man fand Metallteile von Winzermessern und Traubenkerne, die sich auf die zweite Hälfte des ersten Jahrhunderts n.Chr. datieren ließen. Auch heute noch wird in der romantischen Flusslandschaft zwischen Trier und Koblenz fachgerecht Weinbau betrieben, und weltweit bekannte Weine sprechen für sich. Die Weinbergfläche ist gegen 9000 Hektar groß und über ca. 180 Winzergemeinden verteilt.
In erster Linie bauen die Weinbauern Riesling an, eine unscheinbare, aber edle Traubensorte. Nach Bodenart und dem ihr entsprechenden Weincharakter wird das Gebiet in Unter-, Mittel- und Obermosel dreigeteilt.
Ein typischer Weinort für die Mittelmosel ist Kesten. Dort ist man stolz auf die bekannten Kestener Weinlagen: Paulinhshofberg, Herrenberg und Paulinsberg. Das Ortsbild ist geprägt durch Fachwerkhäuser und den Himmeroder Hof, der gotische Fenstererker aufweist.
Texte sind entnommen: Tag für Tag 1991/1992. Taschenkalender Deutsch als Fremdpsrache / Martin Müller, Theo Scherling, Sabine Wenkums, Lukas Wertenschlag. - Berlin-München-Wien-Zürich-New York: Langenscheidt, 1991. - S.40-41, 128-129.
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